Samstag, 18. August 2018


Gesundheitstreff "Hutzenstube"
Aller paar Monate treffe ich mich mit meinem alten Freund und Keyboardspieler Gerd, der nie Kupferstecher war, sondern eben Keyboard spielte und jetzt wie ich in Rente ist, auf ein Bierchen. Oder auf zwei. Oder auf zwei mit Kompott, wobei wir beide als Kompott das tschechische Nationalgetränk "Becherovka" bevorzugen. Weiß der Teufel warum! Gerd weiß es auch nicht.
Aber uns schmeckt der Kräutersud und vermittelt den Eindruck, dass man beim Trinken auch etwas für die Gesundheit tut. Und mein Freund Gerd ist, wie auch ich es bin, ein großer Liebhaber von Gesundheit. Speziell der hochprozentigen!
Jedenfalls war es wiedermal so weit… einige Wochen waren ins Land gegangen und wir wollten uns am Mittwoch zwecks Verbesserung unseres Gesundheitszustandes treffen. Ich musste dann den Termin auf Montag vorverlegen, weil meine Gudste für Mittwoch mit mir etwas anderes vorhatte. Aber ob nun Mittwoch oder Montag, das ist doch auch egal, dachten wir und verschoben telefonisch in gegenseitiger Übereinstimmung den Termin auf den Montag. Gleiche Zeit gleicher Ort!
Wir hatten das griechische Restaurant "Korfu" erkoren, weil unsere eigentliche Stammgaststätte "Temmler", ohne mit uns Rücksprache zu halten, zu einem japanisches Sushi-Restaurant umgerüstet worden war. Sushi! Das ist doch kein Ersatz für "Becherovka"!
Im griechischen Restaurant "Korfu" an der Zschopauer Straße konnten wir als Ersatz zu mindestens mit "Ouzo" rechnen. Aber auch diese Rechnung ging dann nicht auf, weil - was im Internet nicht vermerkt war - Betriebsferien stattfanden. Wären wir am Mittwoch gekommen, wären die Betriebsferien vorbei gewesen. Aber dieser kleine Rückschlag warf uns nicht um.
Gut, sagten wir, und stiegen in mein Auto. Gerd ließ sein Auto auf dem Parkplatz stehen. Wir fuhren der Zschopauer Straße folgend zur nächsten Gaststätte.
Für die nächste am Wegen liegende Gaststätte "Gesundheit"  sprach sicher auch der schöne Name, doch während im Aushang oben an der Straße Öffnungszeiten von Montag bis Freitag angegeben waren, stand am zweiten Aushang, Montag geschlossen. Wir hätten ja gerne eine Diskussion darüber angezettelt, welcher Aushang der richtig ist, aber die Tatsachen ließen sich nicht wegdiskutieren. Geschlossen!
Wir fuhren also weiter landwärts und mussten beim Restaurant "Zur Miene" erfahren, dass Betriebsurlaub war, was wir den Angestellten durchaus zu gönnen bereit waren. Der "Goldne Hahn" hat montags nur bis vierzehn Uhr geöffnet. Die "Sportklause Altenhain" hatte Ruhetag.
Also retour stadtwärts, sonst hätten  wir bis Zschopau durchziehen müssen.
Der "Silbersaal" war einfach zu. Wir konnten nicht erkennen, warum. Aber wir vermuteten, dass es sicher eine Erklärung gab, die uns aber auch nichts nützen würde.
Anfügen möchte ich an dieser Stelle, dass wir mittlerweile schon ein gerüttelt Maß an Gier auf Bier entwickelt hatten, denn es waren immerhin reichlich 32 Grad im Schatten zu verzeichnen und das Rumgefahre, einparken, austeigen, einsteigen, ausparken… - es war nicht eben sehr amüsant!
Mir war noch die Gaststätte "Zum Rabe" eingefallen, was aber auch kein guter Einfall war - Ruhetag!
Mein Kumpel verwies darauf, dass in den Gartenanlagen ringsum einige Spartengaststätten vorhanden sind, die vielleicht geöffnet sein könnten. Aber wie sollten wir die finden? Von der Straße aus sind die meistens nicht zu sehen. Man muss wissen, wo die sind, und dann muss man weit laufen. Bei 32 Grad im Schatten!
Dann endlich kam meinem Kumpel eine wirklich gute Idee - er zückte sein Handy! Er suchte eine App - "Google Map" - und dann konnte er die Gaststätten, die sich in unserer Region befinden, orten.
Öffnungszeiten waren auch angegeben. So fanden wir über Internet den Hinweis auf die tschechische Gaststätte "Sieben Stufen", die nächstliegend war und geöffnet haben müsste. Und… - und mit Sicherheit auch "Becherovka" anbieten würde.
Voller Elan schlugen wir die Richtung ein, die wir glaubten einschlagen zu müssen und kamen an der Gaststätte "Hutzenstube" vorbei. Oberhalb einer gepflegten Wiese lockte ein Biergarten. Geöffnet!
Und so erfuhren wir leider nicht, ob es im Restaurant "Sieben Stufen" wirklich "Becherovka" gab. Aber im Biergarten vor der "Hutzenstube" gab es welchen. Und kühles Bier und gutes Essen - und wir stellten übereinstimmend fest, dass sich unsre Kneipentour am Ende als sehr zielführend erwiesen hatte. Nirgendwo hätten wir besser sitzen und etwas für unsere Gesundheit tun können. Und wir kürten die "Hutzenstube" zu unserem neuen Gesundheitstreff.
Naja, die Wirtsleute werden schon sehen, was sie davon haben!
Eduard Sachsenmeyer



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